Erster Bürgermeister Franz-Josef Sauer, Familie Feser aus Büchold, ILE MainWerntal Susanne Keller, Landrätin Sabine Sitter, Architekten Matthias Grob und Georg Redelbach

Foto: Walter Keller

Expertenrunde zur Ausstellung „Gut gebaut in Unterfranken“ in der ILE Main Werntal

Unsere Ortskerne sind die „guten Stuben“ unserer Heimat. Sie prägen die Identität und unser regionaler fränkischer Baustil vermittelt und das Gefühl zu Hause zu sein. Doch was heißt eigentlich „typisch fränkisch?“ Indem Kommunen und Privatpersonen die fränkische Baukultur bewahren, bleiben Dörfer und Städte mit ihren regionalen Eigenheiten zu erkennen und verlieren sie eben nicht ihre markanten Gesichter.

Als Anreiz und Beleg dafür, dass historische Bausubstanz mit überschaubaren Kosten ertüchtigt und modernen Ansprüche gerecht werden kann, hat eine Projektgruppe am Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken die Ausstellung „Gut gebaut in Unterfranken“ mit gelungenen Sanierungs-, aber auch Ersatzbaubeispielen konzipiert. Zudem hat sie eine Begleitbroschüre und zu jedem Objekt ein Exposé erstellt.

Die Ausstellung kann noch bis zum 19. April in den neuen Büroräumen der interkommunalen Allianz ILE MainWerntal in der Marktstraße 20 (gegenüber vom Rathaus) in Arnstein besucht werden.

 

Am Dienstag, den 11. April lud die ILE MainWerntal alle interessierten Bürger zu einer Informationsveranstaltung mit Expertenrunde ein.  Architekt Georg Redelbach aus Marktheidenfeld, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Unterfranken des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und sein Kollege Thomas Grob erklärten anhand des Positionspapieres „Haus der Erde“ anschaulich die Positionen für eine klimagerechte Architektur in Stadt und Land. „Die politische Forderung nach einem klimaneutralen Gebäudebestand ist richtig. Das Errichten und Betreiben von Gebäuden ist derzeit extrem energie- und materialintensiv. Das muss sich ändern.“, eröffneten die Herren ihren Vortrag.

 

Energieberechnung über den gesamten Lebenszyklus hinweg

 

Alte Gebäude haben häufig einen schlechten Ruf: Sie seien nicht nachhaltig zu bewirtschaften und die oftmals antiquierte Bauweise führe zu einem hohen Energieverbrauch. Deshalb werden bestehende Gebäude oftmals als „Altlasten“ für künftige Entwicklungen empfunden: Zu teuer im Unterhalt, wenig energieeffizient, technisch nicht auf dem neusten Stand und hohe Kosten bei Abriss und Entsorgung.

Grundsätzlich gilt: um die Nachhaltigkeit eines Gebäudes zu beurteilen, sollten alle drei Phasen – Bau, Betrieb und Rückbau – berücksichtigt werden. Dabei sind manche Materialien und Rohstoffe leichter herzustellen oder zu gewinnen als andere. Bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit eines Bestandsgebäudes sollte nun also nicht nur der aktuelle Energiebedarf für den Betrieb, sondern auch die bereits in den Mauern des Gebäudes gebundene graue Energie berücksichtigt werden. Häufig überwiegt der Anteil an grauer Energie den Anteil der im Betrieb eines Gebäudes eingesetzten Energie.

 

Die sogenannte graue Energie, bezeichnet die Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes – oder eines Gebäudes – aufgewendet werden muss

 

Weitere Aspekte wie Innovationen zu fördern, Technik und Verbrauch zu reduzieren, den Bestand wertzuschätzen sowie eine nachhaltige Bodenpolitik zu betreiben, waren Themen die anschaulich von den beiden Architekten beleuchtet wurden.

 

Das Regionalmanagement des Landkreises Main-Spessart, vertreten durch Saskia Nicolai, stand mit Informationen zu Angeboten wie der Erstbauberatung und der Immobilienbörse zur Verfügung. Wer unsicher ist, ob ein Haus an moderne Wohnansprüche angepasst werden kann oder ob die eigenen Wünsche auf einer Baulücke realisierbar sind, kann beispielsweise die erst Erstbauberatung beantragen.

Das Management der ILE-MainWerntal zeigt Interessierten auf, welche kommunalen Förderprogramme aktuell im Allianzgebiet genutzt werden können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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