Gut gebaut in Unterfranken

Indem Kommunen und Privatpersonen die fränkische Baukultur bewahren, bleiben Dörfer und Städte mit ihren regionalen Eigenheiten zu erkennen und verlieren sie eben nicht ihre markanten Gesichter. Als Anreiz und Beleg dafür, dass historische Bausubstanz mit überschaubaren Kosten ertüchtigt und modernen Ansprüchen gerecht werden kann, hat eine Projektgruppe am Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken eine Ausstellung „Gut gebaut in Unterfranken“ mit gelungenen Sanierungs-, aber auch Ersatzbaubeispielen konzipiert. Zudem hat sie eine Begleitbroschüre und zu jedem Objekt ein Datenblatt erstellt.

Tourneestart in Main-Spessart

Die Ausstellung kann vom 3.-19. April in den neuen Büroräumen der interkommunalen Allianz ILE MainWerntal in der Marktstraße 20 (gegenüber vom Rathaus) in Arnstein besucht werden.

Am Dienstag, den 11. April wird es von 17-19 Uhr eine Informationsveranstaltung mit Expertenrunde geben. Herr Georg Redelbach aus Marktheidenfeld, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Unterfranken des Bundes Deutscher Architekten (BDA), wird einen Impulsvortrag halten. Das Regionalmanagement des Landkreises Main-Spessart steht mit Informationen zu Erstbauberatung und Immobilienbörse zur Verfügung und das Management der ILE-MainWerntal zeigt Interessierten auf, welche kommunalen Förderprogramme aktuell im Allianzgebiet genutzt werden können.

Eine Anmeldung zur Informationsveranstaltung wäre wünschenswert.

Kontakt: Susanne Keller, E-Mail:  info@main-werntal.de oder per Telefon: 09363 801-701

 

Fachleute aus Politik und Wirtschaft sowie aus Heimat- und Denkmalpflege konnten die Ausstellung mit dem einprägsamen und aussagekräftigen Titel „Gut gebaut in Unterfranken“ schon im Februar 2023 im neuen Dorfgemeinschaftshaus in Esselbach kennenlernen. Wie groß das Interesse an dem Thema in der Bevölkerung ist, zeigte sich am darauffolgenden Sonntag, als Ausstellung und Dorfgemeinschaftshaus einen Nachmittag lang der Allgemeinheit offenstanden: Rund 250 Gäste aus dem weiten Umkreis strömten herbei. Teilnehmergemeinschaften von Dorferneuerungen, Gemeinden und andere Organisationen können die 15 Roll-ups einschließlich Infomaterial zu sich holen.

„Baukultur geht uns alle an“, betonte Leitender Baudirektor Jürgen Eisentraut, Behördenleiter des ALE Unterfranken, in der Auftaktveranstaltung in Esselbach: „Nicht nur die öffentliche Hand, die Politik und die Architekten, nein, auch private Bauherren sollten sich um eine Verbesserung der Qualität der gebauten Umwelt bemühen. Denn Baukultur gestaltet Zukunft.“

Eisentraut dankte allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich um ein positives Ortsbild kümmern: „Baukultur ist für sie ein Herzensthema, das ihren Ort lebenswert macht und zugleich Identität und Heimat stiftet – eine gute Entwicklung.“ Er hofft, dass die Ausstellung vielen Menschen Lust und Mut macht, regionaltypisch zu bauen und so vielleicht einen schwierigen, aber wichtigen Spagat zu vollziehen.

 

Finanzieller und ideeller Einsatz

Main-Spessart-Landrätin Sabine Sitter sprach von der Strahlkraft, die von den Gebäuden als „Zeugnisse der Vergangenheit“ ausgeht. Baukultur sei Lebenskultur, die das wohlige Gefühl der Geborgenheit vermittle. Sie appellierte, bei einem Bauvorhaben nie nur finanziell, sondern auch ideell zu denken. Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab verwies in diesem Zusammenhang auf staatliche Mittel der Dorferneuerung und der Städtebauförderung. ALE-Leiter Eisentraut ergänzte, dass seit Inkrafttreten des Bayerischen Dorferneuerungsgesetzes Anfang der 1980er-Jahre in Unterfranken über diese Schiene fast 500 Millionen Euro investiert worden seien.

 

Oft legen Hausbesitzerinnen und -besitzer auf den Baustellen selbst Hand an, erbringen eine enorm Eigenleistung. Diesen Einsatz würdigte das ALE Unterfranken bei den derzeit elf in der Ausstellung Vertretenen mit einer eigens entworfenen Baukulturplakette. Sieben kamen zur Verleihung nach Esselbach – unter anderem auch aus der hohen Rhön und von der Mainschleife; aus dem Main-Spessart-Kreis waren drei von vier anwesend.

 

Foto: Bernhard Schwab / ALE Unterfranken

 

 

 

 

 

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